10445-kozany

Titel der Arbeit:

Wie ich einmal mit dem Versuch scheiterte, Literatur als Wissenschaft zu verkaufen.

Untertitel:

bzw. wie ich einmal als Bauarbeiter an der Uni war und zwar diesmal auch nicht, um ein Gestell aufzureiszen und noch weniger, um mich an Fr. Wolf ranzuschmeiszen, die ich für Ihre Literatur trotzdem sehr schätze…; Sie hat sich jedoch wahrscheinlich etwas (entfernt?) aus dem -Katalog-der-Dinge-der-Welt-der-Dinge-die-da-waren und hirtet sorry hortet das alles in den Gängen wo ich wohl nur

Expose eines Portfolio:

Geschlechterstudien betreibe, meint sie. Mais non, madame-serieuse: ich begebe mich

in ulysses – ce part se veux actualiser soimeme:

-1-

#10432.warum ist -kochanie ich habe brot gekauft- literatur?
##wenn man die maszstäbe, die jonathan culler in seinem text zur bestimmung von -literatur- entwirft,
der klärung der frage -ob -kochanie ich habe brot gekauft- (literatur) ist- zugrundelegt, wird man wohl sehr wahrscheinlich zum schlusz kommen… dasz dem so sei. wir haben es bei dem in dem band von uljana wolf gesammelten material mit texten zu tun, die die frage -ob es sich mit ihnen um literatur handele- etwas unpassend erscheinen lassen. fr. wolf hat für das schmale heft von um 60 seiten (damit sehr kooktypisch) von 2005 den peter huchel preis für literatur und sehr schnell sehr viel aufmerksamkeit bekommen. im verlag, damals erst naja zwei jahre alt, war dieser band der reihe lyrik grad der 5. von mittlerweile -einigen-. dasz kook literatur verlegt sei hier nicht wirklich in frage gestellt. neben einem u.a. auch essayistischem programm ist lyrik das segment, das das bild des verlags geprägt hat. wir müssen also andere merkmale befragen als jene, die die texte durch konventionen und übereinkünfte als literatur bereits gekennzeichnet haben, gepriesen &bewiesen. welche wären das?
##textimmanente beweisführung wäre jetzt angebracht. fragen?
– 001 wie verhält sich der inhalt zur struktur?
– 002 wie verhält sich die sprache als sprache gegenüber dem leser?
– 003 wie verhalten sich komplexe wie: kraft/gewalt/materie zu geist/idee komplexen?

ich glaube, ohne die beweise zu 001-3 ausgeführt zu haben, dasz fragestellungen bestehen, die o.a. merkmale im konvolut dahingehend mit sicherheit verorten, als jeder der texte auch herausgelöst aus dem -literaturbetrieblichen zusammenhang- die in frage stehenden merkmale höherer ordnung, als
– 004 sie ihren eigenen kontext her/darstellen, der aufmerksamkeit verlangt (d.i. losgelöst sind von jedem weiteren kontext)
– 005 sie einen reflexionsprozess anregen
– 006 als in sätzen gebaut sind, deren verhältnis von form/inhalt stoff zum nachdenken liefert
– 007 interpretatorische tätigkeit auslösen (im gegensatz einer handlungsaufforderung) d.h. der sprechakt fordert hier auf, sich mit den texten -über- die rein inhaltliche ebene hinaus auseinanderzusetzen

trotzdem. wir kommen nicht zur beantwortung der frage, auch wenn alle oben genannten, von culler vorgeschlagenen -merkmale von literatur- hier scheinbar anzutreffen sind. warum? weil.
##die merkmale an sich.
wenn man sich auf o.a. merkmale verständigt hat, musz man die texte nicht weiter unter der fragestellung -ob literatur- anschauen denke ich. nur, comme a debout: wie komme -ich- hier dazu, sie dahingehend anzuzweifeln? ich glaube, es handelt sich vielleicht eher um die frage -nach dem ästhetischen wert- der texte an sich. das heiszt dann: als texte -unter anderen-, in gemeinschaft und konkurrenz innerhalb von als literatur anerkannten texten. also: poetologisch betrachtet. (der poetologische -blick ins telefonbuch- sei sinnlos.) das heiszt zuerst: ausweichen bzw. sich auf (literaturkritik) verständigen, die hier zu tun wäre.
##aber nicht alles zur ersten sitzung, oder.


-2-

#10433.präästhetische merkmale von literatur.
##woran man erkennt, dasz man einen text vor sich hat,
zu welchem (ästhetische betrachtungen) anzustellen wären:
#anzunehmen,
wir hätten es bei -kochanie ich habe brot gekauft- mit einem solchen zu tun, ist nicht sonderlich absurd, nestcepas? wir bewegen uns damit in dem von culler geöffneten raum der (untersuchung einer best. anzahl v. grundannahmen und interpretationsverfahren, die leser bei texten dieser kategorie potentiell -in anschlag bringen-)… also im raum der -beschreibung literarischer texte-; in gemeinschaft mit (anderen), die (diesen) text ebenfalls ästhetisch d.i. -kunsttheoretisch- betrachten. was bringt diese und damit uns dazu? warum meinen wir, dasz der text es (nötig hätte), analysiert zu werden? was an ihm ruft dieses bedürfnis in uns hervor? an ihm speziell im gegensatz zum (immer wieder gern zitierten telefonbuch?)
ich meine es ist unsere vorbildung, literarische zumal. unsere kenntnis anderer literatur. ressentiments. unsere (kunstauffassung.) nicht jeder würde den aufwand betreiben wollen, donna leon et alii dieser analyse unterziehen zu wollen. es gibt (grade, hierarchien… literarischer… -ici me manque un mot disant ca. <analysierbarkeit>-) die die notwendigkeit, sich mit einem text (literaturkritisch, poetologisch) zu befassen, herstellen oder eben nicht. (wird eine notwendigkeit -hergestellt?-). der grad der komplexität des materials bestimmt das tiefenmasz seiner analyse.
##abschweifen. der poetologische blue moon.
ich habe bisher gekonnt vermieden, an uljana wolfs texten die merkmale herauszustellen, die eine weiterführende beschäftigung mit ihnen -lohnend- erscheinen lassen. ihnen…, und mir. das liegt wohl in der natur der texte an sich. wäre hier ein zitat angebracht? ich glaube, hier wäre ein zitat angebracht.
„kochanie ich habe brot gekauft((.)anm. d. autors.)“
##brainstorming uljana wolf.
– polen
– armut
– minimalismus
– liebe
– liebe
– armut
– armut
– armut.
– osten
– immigranten/emigranten
– poln. hilfsarbeiter
– osten
– polen
– osten
– „steuerflucht, wo andere brot zu klauen lernen.“

– end of fahnenstange.


10503.

Aktion:     Lesen Sie Ihren Text sich selbst und anderen laut vor.

Reflexion:     Notieren Sie sich, welche Besonderheiten und Effekte Ihnen dabei auffallen.

  • ich kann das nicht.

10023.

Wie immer gilt: Es handelt sich um eine Übung, in der Sie ausprobieren können, wie sich eine literaturwissenschaftliche Analyse durchführen lässt. Es muss also nicht perfekt sein!

#10023.der aufwachraum
ich habe mir den -aufwachraum- nicht ausgesucht
ist irgendwie zu mir gekommen, ingen aning… ist ein fluch.
fr. wolf – ach…, geh; kommschon kozany, bleib. nein: ab!
ich weisz, hier würde sich nur -grab- reimen, -das grab-.
nich? wird langes -a- gesprochen, wie in -stab- osä.?
ich könnt auch -stabben- gmeint ham, oder…, auf jeden ohne apostrophe…, das wär peinlich: stell dir vor noch immer hält das volk
die inversion den reim d(ici me manque le mot) das apostroph (entschuldige die wiederholung) für der gedichte pudel – und den genitiv for sure. ich brech hier ab, scheisz auf den rhythmus, zur erholung. aber wenigstens <das hätt sich noch gereimt>. ihr nudeln.

4min.


10047.nachtrag 10023.

<fliesztext versuch> [update 11084: Sie können sich natürlich weiterhin in diesem (versuch) aufhalten. die [arbeit abgeschlossen und bestanden] lesen Sie hier.  

Ich bin beim Versuch einer Analyse von Uljana Wolfs kochanie ich habe brot gekauft leider im aufwachraum hängengeblieben und beschränke mich zuerst auf diese beiden, am Anfang des Bandes stehenden Gedichte: aufwachraum I, aufwachraum II. Sie eröffnen als zweites und drittes Gedicht nach die verschiebung des mundes – immer noch, wie dieses, als Expose, Einleitung, Begrüszung des Lesers zu verstehen, bevor Fr. Wolf sich ins gästezimmer begibt, um dort ihre -Dichterrolle- einzunehmen – den programmatischen lyrischen Raum, in den sie das Publikum für die Dauer einer Stunde einlädt zu verweilen; nur so lange wird die Lektüre dauern, wenn man nicht gezwungen ist, dawährend allen Assoziationen, Fragen, Deutungen nachzugehen, die sich ergeben mögen in einem close reading.

Also, kochanie; close read. Sie

Das Lyrische Ich (LI)

1. ich entwerfe an dieser Stelle ganz konventionell einmal diese Instanz, und zwar -feminin-,

1. befindet sich nicht mehr, wie wir erfahren (002), im aufwachraum (004). Sie mag also über das Aufwachen hinaus sein, den Raum verlassen haben, was scheinbar bedauert wird (001,002).

2. Die zentrale Frage, die sich im Verlauf der Analyse stellen wird, bevor wir uns in das Bild des aufwachraums vertiefen, mag zuerst die nach dem Zustand sein, -aus- dem es aufzuwachen galt. Hinweise dazu liefern die sich anschlieszenden Gedichte, in die das LI -zurückkehrt-, gleichsam -in- den Schlaf, den Traum, das Stadium -vor- dem Erwachen, nein: Aufwachen. Wir finden uns in Gesellschaft zweier deutscher Dichter, Ingeborg Bachmann (dem Tonfall nach) im gästezimmer und Stefan George im Text deutsches literaturarchiv marbach (den ich hier nur der eigenwilligen Setzung des Doppelpunkts wegen vermute); wir befinden uns also: in deren -Gästezimmer-, konkreter Ort womöglich, in Marbach…, es wird zu eruieren sein, ob Fr. Wolf sich dort zu Studienzwecken aufhielt – was sehr wahrscheinlich ist.

1. Wenn ich diese These weiterverfolge, läszt sich hier leicht der Gemütszustand des LI herleiten, das, vor einem leeren weiszen Blatt, am Beginn eines arbeitssamen Tages im Archiv, umgeben von den Stimmen der groszen deutschen Dichter… vielleicht jetzt schon bedauert, -nicht- in seiner (Stube) geblieben zu sein, in der Privatheit und der ungezwungenen, konsequenzlosen -Schreibsituation- vor der Schublade, in die es bisher geschrieben haben mochte. kochanie ist der Debutband Uljana Wolfs, mit dem sie erstmals eine gröszere Öffentlichkeit erreichte, nobelprized.

1. Komischerweise gehe ich bei der Zuweisung von Eigenschaften des LI bei diesem von einer Dichterin aus. Zuerst.

2. Das (vordebütierende) Stadium, der safe space sozusagen einer Vor-Öffentlichkeit, kann durchaus als angenehm nachempfunden werden, wenn man sich die Spielregeln des Literaturbetriebs vergegenwärtigt. Das LI musz sich seines Materials sehr sicher sein, wenn es annimmt, diesen in naher Zukunft, mit Erscheinen des Debuts, verlassen zu müssen, verlassen zu dürfen. Also: versichert es es sich des Zuspruchs, der Anwesenheit seiner Idole. Wir treffen auf diese in den (die Programmatik entwerfenden) flurstücken I-VIII, die einmal jede Möglichkeit, sich in Gedichten (hier noch: zu versuchen), durchspielen. Gedichte=Väter=Töchter, behaupte ich einfach mal.


A.1: 001-007: Sa.1

I. ach wär ich nur im aufwachraum geblieben traumverloren tropfgebunden unter weiszen laken.

II. ach wär ich nie im aufwachraum gewesen taub gestrandet schwankend in der weiszen barke neben andern barken angebunden

001-005: jambus

005-006: dactylus

001 ach:

001 ach:

1. exklamative interjektion

1. ach Interjektion [mittelhochdeutsch ach, althochdeutsch ah]: 1. als Ausdruck des Schmerzes, der Betroffenheit, des Mitleids o. Ä.: ach, musste das wirklich so kommen?; ach je; ach, die Armen; ach und weh schreien (umgangssprachlich; jammern und klagen). 2. meist betont a) als Ausdruck des [ironischen] Bedauerns: ach, wie schade!; (verstärkend vor »so« + Adjektiv): ein ach so beliebtes Thema!; b) als Ausdruck der Verwunderung, des [freudigen] Erstaunens, des Unmuts: ach, das ist mir neu!; ach, ist das schön!; ach, lassen wir das; c) als Ausdruck des Verlangens o. Ä.: ach, wäre doch schon Feierabend!; d) als Ausdruck des Verstehens (ach + so). 3. unbetont als Ausdruck der Verneinung (ach + wo[her], was; umgangssprachlich): ach wo, wir waren zu Hause; ach was, das ist doch gar nicht wahr. <www.munzinger.de/search/document#D00000002383?index=duden-d0&id=D000005563&type=text/html&query.key=eaJsqfwf&template=/publikationen/duden/document.jsp>

2. ACH im grimm: <http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GA01806#XGA01806>

1.

002 wär(e) geblieben:

1. prädikat > wer (003), wo (004)?

2. konditional perfekt (?)

3. typisch: (ach) + (wunschvorstellung, konditional)

003 ich:

1. subjekt (002)

004 im aufwachraum:

1. dativobjekt (002)

2. der aufwachraum:

1. raum, in dem man sich (nach einer operation zb.) befindet

2. u. wolf translingual&wortfinderisch&selbstaktualisierend: im aufwachTRAUM >

1. dem TRAUM, dichterisch tätig zu sein, groszes zu schaffen…, neben weiteren, diesem traum aufgesessenen jungen dichtern; unter der aufsicht der <groszen>:

1. thematische und semantische anlehnung an g. benns <barke> im IKARUS (gedicht)

005 nur:

1. verstärkende AdvP, objekt (002)

1. δ) auf eine präpositionale fügung: <http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GN06583#XGN06583>

1. ein jeder sihet nur auf das sein. Agricola sprichw. nr. 61;[Bd. 13, Sp. 1002]

2. läg’ ihm an unsern werken nur. Gellert 2, 111;

006 traumverloren tropfgebunden:

1. psalmen, bachkantate

2. adverbiale bestimmung von (002), partizip

3. alliteration

1. selbstaktualisierende sprache stellt -gedicht- her

4. nähere bestimmung des zustands (befindlichkeit) des subjektes in seiner wunschvorstellung, seinem (vermissten) zustand; ziel >

1. a. verloren in (traum), b. gebunden an (tropf)

1. (a): vorstellbar (noch) positive wunschvorstellung; (b): vorstellbar negative wunschvorstellung > aufscheinen eines konflikts

5. ANTIZIPATION: schon hieraus folgt (für den leser) die annahme der vom lyrischen Ich (LI) ab hier grundsätzlich negativ gesetzten wunschvorstellung, also einer ironischen haltung dem wunschgegenstand gegenüber. es wird eine distanz hergestellt zwischen LI und erzählerin/autorin.

007 unter weiszen <enjambement> laken:

1. AdvP(???); ortsbestimmung zu (002)

1. <laken> transformiert in /aufwachraum II/ zu <barke>, <angebunden neben andern barken>: das motif des (weiszen) segels bleibt hier erhalten, sowie das (fixierende) (fixierte) moment

1. <barke> hier ebenfalls möglich als translinguale (für uljana wolf typische) figuration von (hund, angebundenen hunden) lesbar   

2. hier folgt ein nebensatz, eingeleitet durch

A.2 008-010: Sa.2

neben andern die sich auch nicht fanden

008 neben:

1. wo? ortsbestimmung zu (002)

2. unter, in gemeinschaft mit – (009)

3. <neben> + <auch>

1. diminutive funktion, herabsetzung des subjekts, des LI in seiner individualität

009 andern(,) die:

1. subjekt

010 sich /auch/ nicht fanden:

1. prädikat

2. der AUFWACHRAUM (004) wird hier zu einem /ort/ an dem zu sein ist, er konkretisiert in der eigenschaft, auch /von anderen (009)/ belebt zu sein. es wird eine gemeinschaft des subjekts (003) mit diesen (009/011) in diesem (004) hergestellt, charakterisiert als>:

A.3 011-012: Sa.3

eine herde schafe nah am schlaf noch nah an gott

011 herde schafe:

1. subjekt (009)

012 nah am schlaf /noch/ nah an <enjambement> gott und trost:

1. adv. bestimmung

2. noch:

1. von einem zeitpunkte der vergangenheit bis zur gegenwart, bis jetzt noch, bisher, affirmativ oder negativ: ahd.

1. thes mannes muat noh io giwuag,thâr ist es alles ginuag. Otfrid 5, 23, 200;

2. ther man, theih noh ni sagêta. 1, 8, 1;

3. mhd. die ich noch ie gesach. Nibel. 605, 3;

2. GRIMM: <http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GN05834#XGN05834>

3. es kann davon ausgegangen werden, dasz das subjekt (011) konsequent (006.6) negativ konnotiert ist, (im gegensatz zu) und (abhängig von) (014)

A.4 013-017: Sa.4

da waren grosze schwesterntiere unsere hirten die sich samten beugten über uns

013 /da/ waren:

1. HSprädikat

014 grosze schwesterntiere:

1. HSsubjekt

015 unsere hirten /die/:

1. NSsubjekt

2. hirten von: (011)

3. schwestern=hirten, nonnen, krankenschwestern

1. vgl. II.: tropf&teufel

1. sowie: „meine liebe, können Sie mich hören?“ > tonfall der fürsorge, krankenhausduktus

4. schwestern=tiere: in hierarchischer stellung zu (011), ihrerseits ebenfalls (als /tiere/) teil einer (evtl. ebfs. negativ konnotierten) gemeinschaft (009,011) (höherer art)

016 sich samten beugten:

1. NSprädikat (015)

2. <samten>:

1. als alt anlautende variation von <zusammen>

2. als assoziation des (purpur der cäsaren):> lila samt > kirche > nonnen > hirten

017 über uns:

1. NSobjekt (011) (015)

A.5 018 Sa.5

018 und stellten wir einander vor das zahlenrätsel mensch: von eins bis zehn auf einer skala sag wie grosz ist dein schmerz? –

1. das ist kryptische meditation des LI

A.6 019-022 Sa.6

und wäre keine grenze da in sicht die uns erschlieszen könnte aus der tiefe wieder aus dem postnarkotischen geschniefe

019 und wäre keine grenze da in sicht

1. zwischen dem LI und der gemeinschaft schafe (011)

2. durch die einfassung von (019)-(022) in gedankenstrichen besteht die möglichkeit, (025)-(027) als eine sentenz zu lesen und (023)-(024) als objektbezug auf <SCHMERZ> in (018), was eine völlig andere deutung verlangt. <SCHMERZ> bzw. das <bei ihm bleiben> erhielte hier eine positive konnotation in der funktion einer abgrenzung von der <herde>, die diesen schmerz (als angenommenes unterscheidungskriterium bei (020.2)) nicht zu (empfinden) > positiv: kreativ (im gedicht) umzusetzen? vermag.

020 die uns erschlieszen könnte:

1. NSObject > uns aufschlieszen, uns trennen von (011)

2. UNS: als neues subjekt, das versucht, merkmale an sich zu entdecken, die es als individuum kennzeichnen könnten, bevor es

021 aus der tiefe wieder

1. in dieser verbleibend

022 aus dem postnarkotischen geschniefe –

1. in diesem versinkt, vereinnahmt wird, passiv bleibt, masse herde

2. in selbstmitleid sich erschöpfend (SCHNIEFEN, SEUFZEN, ACH-sagen)

3. vielleicht hier ansatz einer lösung zu (018)

4. <tiefe> <geschniefe>: einfach zu findender reim, der sich selbst durch den gegensatz von (semantischer) tiefe und (körperlichem, vulgärem) geschniefe lächerlich macht

5. <postnarkotisch>: der immer noch berauschte zustand, in dem man sich befinden mag, das delirium… die groszen dichter (bei denen reime üblich gewesen sein mögen) für sich entdeckt zu haben.

1. auch: nachhall der reime im eigenen schaffen. schwierigkeit, sich von ihrer (narkotischen) wirkung zu lösen.

1. ich stelle die zunächst vorsichtige hypothese an, dasz sich fr. wolf durchaus im gesamten band (der ja ihr debut darstellt) suksessiv an den (ikonen) und (ihren idolen) abarbeitet. dieses wird zu belegen sein.

A.7 023-029 Sa.7

blieben wir ganz nah bei diesem

ich von andern schafen kaum zu unterscheiden

die hier weiden neben sich im aufwachraum

023 blieben wir

1. mit sicherheit konditional, nicht präteritum

024 /ganz/ nah bei diesem

025 ICH

1. hier ICH als konfiguration des LI zu lesen, das sich

026 von andern schafen

027 /kaum/ zu unterscheiden

1. nicht abhöbe. teil der masse bliebe, einer (029)

028 die hier weiden

1. zufällig anmutender reim, evtl. als (auch rhytmische) zuspitzung des -einfachen- charakters der <herde>

029 neben sich im aufwachraum

1. neben sich stehenden, paralysierten unbestimmt bleibenden menge voneinander nicht zu unterscheidender nicht-individuen 10021.gedichtanalyse: aufwachraum I/II. aus: uljana wolf, kochanie ich habe brot gekauft.


10043.conversion drama.

###aufwachraum uljana wolf. eine szene.

*ein aufwachraum. 2 betten. 2 stühle. 2 nachttische. geräte.*
*auf den betten zwei figuren unter laken. *
– ach…
– …?
– och…
– …??
– oh nee!

*die figur auf dem rechten bett reiszt sich das laken vom kopf.*
– hallo?
– hm?
– was haben Sie verdammt?
– hä? wer sind Sie? wer spricht da? wo bin ich überhaupt? könn Sie mals licht anmachn?
– …?
– hallo?
– nehm Sie mal die decke vom kopp!
– welche decke? wo sin Sie denn? ich kann garnix sehn!
– also dis mir jetz zu blöd.

*die figur rechts (wir nennen Sie der einfachheit halber * BENN*) richtet sich mühsam auf und drückt auf einen knopf überm bett. der knopf leuchtet, es brummt knistert rauscht. krächzen.*
– B: schwester! komm Sie mal!
– K: hä?
– B: nein nich Sie!
– —: hä?
– B: ja doch, ich meine: Sie! schwester! das tier, die dicke…, soll ma kommen. die kleine is aufgewacht.
– —: kommt er.
– K: also in der barke hat man nich so mit mir geredet. bin ich nich mehr in marbach?
– B: Sie sind in marbach. aber welche barke?
– K: benn?
– B: ja. immer noch.
– K: puhh. schabu. na dann is ja gut. aber was is mit meim kopf passiert?
– B: was ist denn mit ihm passiert?
– K: ich kann da nich mehr…

*tür wird aufgerumpelt. eine dicke pflegerin, man weisz nicht obs ein mann sein soll, schiebt einen wagen vor sich her in den raum. sie schaltet alles licht an was es gibt und reiszt die vorhänge auf.*
– B, *genervt*: oh schwester…, kozany…, komm schon, nich jetz hier so Helle, ich krieg ja krebs…
– K: was ist passiert? ich sehe schemen. ha! da bewegt sich was! benn! benn! da bewegt sich was!
– B: was hatter nur. is ganz aufgeregt. könnse mal kucken unter der decke?
– S: ich kuck mal. *greift die decke am fuszende und zieht sie mit einem ruck abwärts.*
*K unter einem zweiten laken, vielleicht ein nachthemd, kopf kuckt raus und arme, dunkelhaariger bubikopf einer jungen frau.*
– K: na das war aber nich samten!
*S. hebt den zeigefinger, bewegt ihn hinundher*
– S: tropf und teufel auch…! Sie sehn ja schlimm aus. könn Sie mich hören kozany?
– K: ja ja…, und jetz soll ich Ihnn sagen, ob ich schmerzen hab. JA! HABICH!
– S: auf einer skala von eins bis zehn?
– K: tausend! tau-hu-send!
– S: na dann is ja gut. dachte schon, Sie hättens gehirn verpufft…
– K: nein. ich seh immer noch Ihre blöde fresse.
*S notiert etwas auf einem klemmbrett. murmelt, hörbar.*
– S: “patientin wohlauf, temp-ra-ment… äh… wie… gewohnt.“
– B: messens mal ihre temp-ra-tur!
*<ihre> ist hier in einer evtl übersetzung anzupassen. höflichkeitsformen sind zu wahren oder nicht.*
– S: ich werd IHNn gleich messen!
– B: ja. nur zu. der druck ist unerträglich!

*schwester zieht einen vorhang zwischen den betten auf. oder -zu-? eben: dazwischen. es ist für den zuschauer nur noch das linke bett zu sehen.
– K: halt! was machen Sie?! nehm Sie mir nich mein benn weg!
– S: oh…! nu isser weg…! huhu…!
– K: BENN! BENN! hörn Sie mich? halten Sie aus! ich bin gleich bei Ihnen!
– S: Sie bleim da liegen!

*steckt K ein thermometer in mund.*
– K: rglglgrgggrrrr….!
*S ab hinter den vorhang.*
– S: okay. und jetz zu uns beiden. ich sehe Sie haben nicht aufgegessen den schmarrn aus dem tropf. das gefällt mir garnicht!
– B: KOZANY! hilfe! die klemmt mich ab!
*rumpeln. klirren. metallenes scheppern. plätschern. der vorhang bewegt sich. es quietscht. und ruckelt.
– K: nnn…! ws nknnn dddi nnt dhh…?
*dreiszig sekunden stille. schwester kommt mit einer bettpfanne hinter dem vorhang hervor, zieht diesen wieder auf. B wieder unter dem laken.
– S: so. das hätten wir.
*zieht K das thermometer aus dem mund.*
– S: huch! nanu! ein-und-vierzig! da brauchen Sie aber dringend…
*S wirft die decke über K. K zieht das laken wieder über den kopf. an dieser stelle endet das drama.*


10043.part III: prosa.

10043.part III: prosa.

es hätte aber auch ganz anders kommen können. also ich stelle mir das so vor, wie theresa:

nacht. um den protagonisten zb.

dann geräte vielleicht. viele davon. im hintergrund audio von diesen, dh. etwa Sie erinnern sich?

– ja. ich erinnere mich. computerspiele usw. (diese werden hier :games: genannt.)

das laken? laaken also: ʟɑːkɛɴ, oder? oder. benn schaut zu mir rüber weisz ich, auch wenn das laken noch trage. ich. benn? benn.

ders taub. musz hier nie gewesen sein…, ich glaub das archiv gabs da noch garnich. gehirnnotiz: wann wurde marbach gegründet. gehirnnotiz: referenzen zu :barke: im findbuch (finden.) gehirnnotiz von benn: „die prosa noch analysieren, du schnepf!“ ebd.

finde eine notiz: „…um ein Gedicht oder eine Dramenszene handelt, dann wandeln Sie diese in einen erzählenden Text um. Nutzen Sie dafür Ihre Intuition, Ihre Kreativität und die ‚Einführung in die Erzähltheorie‘ von“… aber da hört die note auf. ich musz zu den schafen.

– die schafe schlafen. hörn Sie? sie schlafen!

benn hat recht. obwohl er taub ist. unter :seinem: laken jdfs. das die geschichte über ihn aber was soll das…,

– erzählen Sie!

also gut. ich wache auf. neben mir ein zweites bett.

– Sie sind ein bett. soso.

ein zweites bett neben jenem in dem ich…, unter einem laken.

– dauert das jetzt länger…? weil, dann klingel ich kurz nach der (schwester), oder…; ich glaube wir könnten ein frühstück vertragen.

ich habe hier noch nix angerührt. der bauchraum komisch, also generell komisch…, hier…, neben benn…, der jetzt nach frühstück klingelt. ich kann mich an die schwester erinnern, das fatal. sie stand, auf immense hüften gestellt, vor dem bett-das-ich-vorher-beschlief und kreuzte an: was zu mittag wollte, was zum ahmbrot wollte, was ich zum frühstück achnein das wäre ja nicht, da wäre ja die op. so sie und tschuldigung, das hätt sie grad vergessen sowie ich solle gut schlafen jdfs.

doch das war gestern. unnu war ich wach.

– ich würde sagen: tausend!

benn kuckt rüber als hätte ich…

– ich meine auf einer skala von eins bis zehn. tausend, oder? mein schmerz? hören Sie mich überhaupt? benn? benn?


wenn ich schreiben könnte, würde ich an dieser stelle ca. eine unsichtbare grenze ziehen zwischen dem bett auf dem ich, unter meinem laken…, und dem bett daneben auf dem benn, ächt rosig im groszen gesicht aus dem er zu mir aber da klingelt das herdentier ihn sowieso weg. (ich überspringe die aufschreibung der nicht erwähnenswerten fragen bemerkungen witzeleien zwischen der schwester und dr. benn. wenn Sie durchaus an diesen teilhaben wollen, empfehle ich Ihnen irgendwo nachzukucken.) ich nutze die gelegenheit, um zurück in die narkose zu kehren. ich nutze die gelegenheit, zurück in die narkose zu kehren, weil sie sich grad bietet. benn verfällt tropfenweise der schwester, die unter ihm saubermacht…, sehr ordentlich! in dieser hinsicht hebt sie sich vom restlichen personal etwas ab, das, also: :welches:… den doktor eher unemotional verhandelt. ich kann sie verstehen. ich habe auch wohl jemanden ihn einen nazi schimpfen gehört. „ausgschimpft ghört der! drecksnazi!“ osä.(.) kann sein ich bring da was durchenander. er ist jdfs. noch mit den schwester zugange. ich entziehe mich der r-n-situation. es handelt sich nicht um seine schwester, müssen Sie wissen.

– welche situation, Sie spindel! Sie sind doch garnicht vorhanden! kreischt er.

okay also ich entfleuche eben einfach, spindel hin oder her. sie haben schon das laken über mich. es fliegen möwen über den hof…, das seltsam. das schwesternbündel verläszt den raum achja sie kamen immer zu zweit es schien jdfs. solange hinter dem vorhang bewegung stattfand. ich frage mich. cvd wandere in gedanken durch die herde. es musz schafe mit pinkem spray geben und schwarze; am deich liegen flocken davon. benn hätte sie aufgesammelt bin ich mir sicher und verhüterli daraus gefilzt, die er den armen kranken aber was soll das. ich frage (mich), ob sprechen hier wirklich fehlt. ich denke mit sicherheit fehlt SPRECH(x,x,x,x,x,)

– nein sprechen Sie.

die barke ist nur eine der möglichkeiten hier ein :bett: auszustellen. ich sehe Sie haben sich daran gewöhnt unter dem ewigen laken usw. im präfektorium zu wandeln aber glauben Sie mir dasz wenn das licht im rücken…,

benn unterbricht mich. kozany, sagt er und ich weisz nicht, warum er das immer falsch ausspricht; kozany also…, Sie :müssen: sich wundern. alles nix sonst. der ganze aushub dort unter Ihrem bett…: wer soll das gelesen haben? ɦə? wer? ich? kommschon, kozany…, das ist nur das gästezimmer. wir wollen auf dem flur rauchen gehn.

UL

#10063.insertion. reduktion zu: unterm laken.

– erinnern Sie sich jetzt?

reduktion zu: unterm laken.

•erinnern Sie sich jetzt?

ich erinnere mich. beide lagen wir unter laken, jedes sich selbst dasselbe. damit uns nicht kalt würde, hatte man die herde gerufen. wärme war, was :sie: geben sollte. die schwestentiere wachten darüber, dasz niemand ausbräche. ich versuche es: an hölzerne umgebungen gewöhnt, froren die schafe in der chirurgischen stallung. alles sah gleich aus hier. nur die rosa flecken auf ihrem fell leuchteten im uv. manchmal, denke ich, müssen sie das muster doch gesehen haben, das scheinbar willkürlich auf der weiszen ebene (ihres gemeinsamen rückens) der ereignisse fortgang karthographierte. im reinen fell wirkten die muster nicht wie eine vom bauern gewollte vertiefung, aber wie als wenn er einfach blind der den rücken eignenden textur gefolgt war…, der deckenzeichnung osä.


10064.kozanyenvoyee

und siehst du, fr.w., das wird was. es erfüllt never irgendeinen wissenschaftlichen anspruch aber hej…, ich nehme das ernst.

ich weisz nicht wie Ihr das seht (das müszte eine zweite fr.w. sein ca.), nur: wirklich <brot klauen lernen> wie ich meine wolf-entfremdungen gern nenne, ist so ein (weites feld) und deckt alles ab, was sich mit dem material irgendwie anstellen läszt. tief ist der brunnen dieser (dichtung wohl)…, und tröstet das bedrückte herz dessen, dem sie verheiszen. zukunft, oder?


#10066.translate aufwachraum.

had I just in that wake room stayed
benath them linnen white and dreameth lost and bound to drips
side to others likewise didnt find em
sheep, to sleep anear and god and comfort
some pig ass shepherd nurses velveting us about –
and what, dude, if we introduced each other, say the riddiculous number: from 1 to ten how deep is your sorrow? (what pain…) – and were there no borderline sight dig us off the deep off the snivel postnarcotique – we stayed anear that I
dans sheep ensemblee pas chaqueune differer proche proche a prochaine en sal du wakeup.